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 Es ist die Zeit zu danken!

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 Deutsches Reich, 8. Mai 1945

 Nach 55 Millionen Toten kapituliert Nazideutschland bedingungslos vor den Gewehrläufen der Roten Armee und ihren Verbündeten. Die Siegermächte beschließen das Potsdamer Abkommen, damit Deutschland niemals mehr seine Nachbarn oder die Erhaltung des Friedens in der ganzen Welt bedrohen kann.  

  • „Völlige Abrüstung und Entmilitarisierung Deutschlands und die Ausschaltung der gesamten deutschen Industrie, welche für eine Kriegsproduktion benutzt werden kann.“
  • „Die Nationalsozialistische Partei mit ihren angeschlossenen Gliederungen und Unterorganisationen ist zu vernichten; alle nationalsozialistischen Ämter sind aufzulösen; es sind Sicherheiten dafür zu schaffen, daß sie in keiner Form wieder auferstehen können; jeder nazistischen und militaristischen Betätigung und Propaganda ist vorzubeugen.“
  • „In praktisch kürzester Frist ist das deutsche Wirtschaftsleben zu dezentralisieren mit dem Ziel der Vernichtung der bestehenden übermäßigen Konzentration der Wirtschaftskraft, dargestellt insbesondere durch Kartelle, Syndikate, Trusts und andere Monopolvereinigungen.“
  • Die endgültige Umgestaltung des deutschen politischen Lebens auf demokratischer Grundlage und eine eventuelle friedliche Mitarbeit Deutschlands am internationalen Leben sind vorzubereiten.

aus den Mitteilungen über die Dreimächtekonferenz von Berlin, "Potsdamer Abkommen" vom 2. August 1945

 Es ist die Zeit Bilanz zu ziehen!

 BRD, 8. Mai 2005

 EADS, ThyssenKrupp, MAN, KraussMaffei, MBB u.v.a. zählen zu den mächtigsten Rüstungskonzernen Europas. Bei multilateralen Einsätzen ist die BRD der zweitgrößte Truppensteller der Welt. Mit der nach dem Angriffskrieg auf Jugoslawien begonnen Aufrüstungswelle ist die BRD dabei, eine der modernsten Angriffsarmeen weltweit zusammenzuschieben.

 Zwei Jahrzehnte nach Abschluss des Potsdamer Abkommens wird die erste faschistische Partei der BRD zugelassen und für legal erklärt. Heute betätigen sich drei legal erklärte faschistische Partein sowie unzählige legal erklärte rechte Vereinigungen und Organisationen als nazistische Propagandisten. Allein 2003 mußte man in der BRD über 10.000 faschistische Straf- und Gewalttaten zählen. Über 62% der Deutschen möchten nicht mehr an die Verbrechen der Deutschen an den Juden erinnert werden.

 Deutsche Bank, IG Farben, Thyssen, Krupp, Mercedes Benz, die Monopolvereinigungen, die die übermäßige Konzentration der Wirtschaft Nazideutschlands darstellten, die Geldgeber des deutschen Faschismus, sind nach 40 Jahren BRD und 15 Jahren Annexion der DDR wieder zu den mächtigsten Bank- und Industrieunternehmen der Welt aufgestiegen.

 Seit 1953 sind 163.577 ehemalige NSDAP-Mitglieder in den Beamtenapparat der BRD zurückgekehrt. 1975 beschließt das Bundesverfassungsgericht den Fortbestand des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937. Mit dem Erlass der Notstandsgesetze 1968 werden die demokratischen Grundrechte in der BRD massiv eingeschränkt. Mit der Abschaffung des Asylrechts 1993 wird diese Entwicklung fortgesetzt und findet einen weiteren Höhepunkt im Erlass der „Schily- Sicherheitspakete“ 2000/2001. Bis ins Jahr 1989 ist die Bundeswehr unter Bruch des Grundgesetzes in über 100 Einsätzen im Ausland aktiv. 1999 überfällt die Bundeswehr den souveränen Staat Jugoslawien, ohne UN-Beschluss, gegen Grundgesetz, Völkerrecht und Charta der NATO.

 

Es ist die Zeit für die sofortige bedingungslose Kapitulation der BRD zu wirken, diesmal bevor dieses Deutschland 55 Millionen Menschen ermordet!

Es ist die Zeit für die Umsetzung des Potsdamer Abkommens!

 

Nach dem Krieg...

Wer nicht feiert hat ihn verloren – den Krieg, den die alten Nazikameraden am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen entfesselten.  Den Krieg, der die letzte barbarische Konsequenz eines barbarischen Systems war, getragen von so vielen Deutschen.

Die Kommunisten und Gewerkschafter denunziert, sie im Lager bewacht, sie gefoltert.  Granaten mitgedreht, Panzer zusammengeschraubt, den Franco-Faschisten zugejubelt.  Das Rheinland besetzt, die Tschechoslowakei zerschlagen, Österreich annektiert.  Weggeschaut bei der Entrechtung der jüdischen Bevölkerung, mitgemacht beim Boykott der ihrer Geschäfte, profitiert von den Zwangsversteigerungen jüdischen Eigentums.  Synagogen angezündet, Bücher verbrannt.  Kranke, schwache, behinderte Menschen mit zu "unwertem" Leben erklärt und sie ermordet.  Zur Tat geschritten bei der Selektion und dem Mord an 6 Millionen Juden in ganz Europa.  Menschen aus anderen Ländern unters Nazijoch gezwungen, Dörfer geplündert und gebrandschatzt, Frauen und Kinder gequält und erschossen.

Das ging am 8. Mai 1945 verloren, als Deutschland bedingungslos vor den Alliierten kapitulierte.  Und so ist und bleibt dieser Tag, wie es im Rest der Welt auch ist, ein Tag, um zu feiern und den Alliierten, insbesondere der Sowjetunion, den USA und Großbritannien, Frankreich, "dankeschön" zu sagen – spasibo, thanks, merci!  Hättet ihr, hätten die vielen Freiwilligen der Partisaneneinheiten, der Armeen, der Ghettokämpfer nicht mit aller Kraft den deutschen Faschismus bekämpft, wären die braunen Horden immer weiter um die Welt gezogen.  Wir werden eure Opfer für diesen Sieg nie vergessen.  Und wir werden nie vergessen, daß wir es selbst nicht geschafft haben, die deutsche Barbarei zu verhindern oder zu beenden.

 

...ist vor dem Krieg.

 Dieser 60. Jahrestag der Befreiung der Menschen in aller Welt vom deutschen Faschismus ist uns ein Tag der Tat wie jeder.

1945 gab es eine zweite Chance, alles anders zu machen, eingeräumt durch die Sieger.  Ein Teil Deutschlands ging diesen Weg der antifaschistischen Umwälzung.  In der DDR wurden die Kriegsherren enteignet, die Naziverbrecher bestraft.  Antifaschisten übernahmen die gesellschaftliche Verantwortung.  Wir wissen, daß sich nach der Wiedereinverleibung der DDR 1990 die bundesrepublikanische Normalität rapide ausbreitet.  Deutschland ist wieder wer – deshalb schürt es Kriege, deshalb führt es Kriege im Namen des deutschen Kapitals, im Wahne deutscher Großmannssucht.  Nach 60 Jahren marschieren deutsche Soldaten in aller Welt; 60 Jahre nach der Shoah fordern deutsche Generäle einen Einsatz der Bundeswehr in Israel.  So wie Dämme nach außen, auch gegen den Hauptkonkurrenten, die USA, gebrochen sind, so brechen die Dämme der bürgerlichen Tabus auch nach innen:  Fast jeden Tag marschieren die Faschisten auf den Straßen, werden Juden auf der Straße halb tot geprügelt, hetzt der Mob gegen Moscheen und "Überfremdung", quälen deutsche Beamte Menschen in der Abschiebehaft oder bringen sie gleich um, ist das Asylrecht abgeschafft.  Und gleichzeitig lügt man sich zu den eigentlichen Opfern des Naziregimes um, damit man, befreit von seiner Geschichte, eben keine Rücksichten mehr auf irgendwelche "Befindlichkeiten" der wahren Opfer und ihrer Nachkommen nehmen muß.  60 Jahre nach der letzten deutschen Barbarei gilt es wieder jeden Tag mehr, die nächste zu verhindern.

 

Kampf der Kontinuität des deutschen Antisemitismus und Rassismus, Kampf den Faschisten auf der Straße und der Reaktion in den Köpfen – nie wieder deutsche Kriege!

Unser Haß den unbestraften deutschen Tätern von damals und heute!

Unser wachsames Gedenken den Millionen Opfern der deutschen Nazibarbarei –

immer mit Dank im Herzen an die Befreier.

FDJ Berlin

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Bild Berlin 08.05.05
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